Letzte Hilfe Projekt am städtischen Krankenhaus Nettetal 6. Mai 2025

Ein kleines Krankenhaus am Niederrhein trägt den Gedanken der „Letzte Hilfe“ erfolgreich in die Region
Gut vier Jahre ist es her, als sich mehrere, in der Palliativpflege erfahrene Pflegekräfte des Städtischen Krankenhaus Nettetal als Kursleiterinnen für Letzte Hilfe ausbilden ließen – als Pioniere im Kreis Viersen. Seither wurden insgesamt 20 Kurse durchgeführt und damit etwa 300 Menschen für einen guten Umgang mit Sterben und Tod sensibilisiert.
Die ersten Kursangebote richteten sich zunächst an interessierte Bürgerinnen und Bürger und waren ruckzuck ausgebucht. Ermutigt durch diese Resonanz und zahlreiche positive Rückmeldungen planten die Initiatorin Gertrud Bollessen und ihre Kolleginnen nicht nur schnell weitere öffentliche Termine, sondern mit Unterstützung der Krankenhausleitung auch Kursangebote für Mitarbeitende, welche während der Arbeitszeit wahrgenommen werden können. Mittlerweile bietet das Team auch „Profi“-Kurse an für Mitarbeitende aus dem Gesundheitswesen, Rettungsdienst oder sozialen Arbeitsgebieten.
Bollessen ist seit 48 Jahren Krankenschwester, leitet seit 35 Jahren die Nettetaler Intensivstation und ist seit 15 Jahren Vorsitzende des Ethik-Komitees des Krankenhauses. Zwischen 4000 und 5000 Sterbende hat sie in ihrem Leben sicher schon begleitet und ist überzeugt: Sterbende brauchen Menschen an ihrer Seite, die Gefühle, ein Herz und Zeit haben. „Das sind keine Kleinigkeiten, sondern Großigkeiten“, lautet ihr Credo. In unserer modernen Gesellschaft ist vielen das Wissen über einen natürlichen Umgang mit dem Tod verloren gegangen, stelle sie jedoch immer wieder fest. „In unseren Kursen erfahren die Teilnehmer, wie sie Sterbenden Sicherheit vermitteln und ihnen die Hand reichen können. Denn das ist es, was sie am meisten brauchen. Es geht aber auch um ganz konkrete Tipps. Und wir sprechen darüber, wie man sich gut auf den Tod vorbereiten kann“, berichtet Bollessen, die zuletzt auch die Weiterbildung „Letzte Hilfe Diversität“ für zum Beispiel Transgender-Menschen sowie „Letzte Hilfe für Kids und Teens“ und „Letzte Hilfe in leichter Sprache“ absolviert hat.
Den Gedanken der Letzten Hilfe trägt auch die Geschäftsführung im Nettetaler Krankenhaus mit. So waren die Kursangebote für Bürger bislang kostenlos und die Kursleiterinnen für die Durchführungen freigestellt. Zukünftig möchte das Haus jedoch eine Spendenbox zugunsten des Fördervereins aufstellen, um den Kursteilnehmer die Möglichkeit zu geben, das Engagement zu honorieren. Mit den Spenden werden vor allem Palliativprojekte unterstützt, man bleibt also beim Thema. „Sterben und der Tod sind Teil des Krankenhausalltags. Aus unserer Erfahrung können wir Krankenhäuser nur ermutigen, die Idee der Letzten Hilfe aufzugreifen und aktiv dazu beizutragen diese weiterzugeben“, lautet das Fazit von Bollessen und Geschäftsführer Jörg Schneider. Das Interesse in benachbarten Krankenhäusern haben sie auf jeden Fall schon geweckt.
Fotocollage: Städtisches Krankenhaus Nettetal GmbH
Kontakt Letzte Hilfe im Nettetaler Krankenhaus:
Gertrud Bollessen
teamletztehilfe@krankenhaus-nettetal.de
Pressekontakt:
Städtisches Krankenhaus Nettetal GmbH
Petra Langhage (Öffentlichkeitsarbeit/Marketing)
Sassenfelder Kirchweg 1 | 41334 Nettetal
Tel. 01253 125 9009 | p.langhage@krankenhaus-nettetal.de
Stellenangebote 8. April 2025
Stellvertretende Geschäftsführung – Zur Ausschreibung
Verwaltungskraft – Zur Ausschreibung
Jubiläumsjahr 2025 4. Februar 2025
Moin aus Schleswig!
2025 ist unser Jubiläumsjahr. Der erste Letzte Hilfe Kurs in Deutschland fand 2015 in Schleswig statt, ebenso wie die erste Kursleitendenschulung. Erst 2018 haben wir das gemeinnützige Unternehmen Letzte Hilfe Deutschland gegründet.
Bis Mitte 2019 haben übrigens alle ehrenamtlich gearbeitet und bis auf die Geschäftsführung ist das bis heute so. 4 der fünf Gesellschafter:innen von Letzte Hilfe Deutschland arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. Viele Letzte Hilfe Kursleitende unterstützen ehrenamtlich das Projekt Letzte Hilfe mit Expertenwissen und entwickeln mit uns gemeinsam die Kursformate. Viele Kursleitende geben die Letzte Hilfe Kurse ausschließlich im Ehrenamt.
Und nun gibt es uns schon 10 Jahre und Letzte Hilfe Kurse sind als Bildungsangebot fest in der Gesellschaft verankert. Mehr als 102.000 Menschen haben an Letzte Hilfe Kursen teilgenommen, es gibt mehr als 6000 Kursleitende in Deutschland und Letzte Hilfe Kurse gibt es in 23 Ländern der Welt.
Rechtzeitig zum Jubiläum haben wir nun auch einen Botschafter, der uns hilft, das Angebot der Letzte Hilfe Kurse noch weiter in die Bevölkerung zu tragen. Enno Kalisch stellt sich im Video selbst vor! Danke schon jetzt für Deine Unterstützung Enno!
Weihnachten 2024 18. Dezember 2024

Der Letzte Hilfe Kurs im NDR Radio 21. August 2024
Ein interessanter Bericht über einen Letzte Hilfe Kurs in Hamburg Bergedorf mit Stimmen der Teilnehmenden

Fachartikel zum Letzte Hilfe Kurs für Kids&Teens 3. April 2024
Während der Corona Pandemie fanden wenige Letzte Hilfe Kurse für Kinder und Jugendliche statt. Nach Ende der Pandemie hat sich das rasant verändert. Hier finden Sie das Ergebnis einer Multicenter Studie, erschienen im Februar 2024, in der fast 3000 Kids zwischen 8 und 16 Jahren ihre Rückmeldung zu den Letzte Hilfe Kids&Teens Kursen gegeben haben.
Letzthelfer:innen am Arbeitsplatz – LAUT 8. März 2024
Wir freuen uns, Teil dieses wertvollen Projektes zu sein!
Die Anzahl der Sterbefälle in Deutschland lag im Jahr 2023 bei 1,02 Millionen, davon sind ca. 15 % im erwerbstätigen Alter. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass jeder Mensch im Laufe des Erwerbslebens direkt oder indirekt mit Sterben, Tod oder Trauer betroffener Kolleg:innen konfrontiert wird.
Vor diesem Hintergrund hat das Zentrum für Palliativmedizin der Universität Köln, in Kooperation mit Caring Community Köln und Letzte Hilfe Deutschland gemeinnützige GmbH das Projekt „Letzthelfer:innen am Arbeitsplatz für einen sensiblen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer“ (LAUT) ins Leben gerufen, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Paula Kubitschek-Vogel-Stiftung aus München gefördert wird.
Darin wird zum einen über eine bundesweite Online-Befragung eine repräsentative Bestandsaufnahme in Betrieben zu den Erfahrungen und zum Umgang mit Sterben, Tod und Trauer durchgeführt und zum anderen mit wissenschaftlicher Begleitung – zunächst in Köln und später auch bundesweit – ein Konzept für Letzthelfer:innen am Arbeitsplatz entwickelt. Diese Letzthelfer:innen werden im ersten Schritt durch Letzte Hilfe Kurse ausgebildet. Weitere Informationen gibt es hier: Letzthelfer:innen am Arbeitsplatz
Frohe Weihnachten 13. Dezember 2023

Wir wünschen all unseren Kursleitenden, allen ehemaligen Kursteilnehmenden und allen interessierten Besucher:innen unserer Website ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen guten Start in ein gesundes und glückliches neues Jahr!
Euer Team von Letzte Hilfe Deutschland